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„Es ist schwierig heimzukommen und zu tun, als wäre alles beim Alten.”

Abenteuer-Trips in abgelegene Täler, um in grandiose Berglandschaften epische Lines zu ziehen – so stellt man sich das Leben von Profi-Snowboardern und deren Fotografen und Filmern vor. Dabei sind diese Trips oft begleitet von Selbstzweifeln und bringen selbst Profis ans Limit, wie Carlos Blanchard in Albanien. Epische Lines gibt's trotzdem.
Text & FotosCarlos Blanchard

Ich könnte euch jedes Detail erzählen, euch Fotos und Karten zeigen, euch berichten von den Leuten, die wir getroffen und den Dingen, die wir gesehen haben. Ich könnte versuchen, möglichst viele Informationen über die Zeit, die wir verbracht haben in diesen Artikel zu packen. Aber damit würde ich es nicht schaffen, unseren Erlebnissen dort gerecht zu werden. Wenn du an einem besonderen Platz warst, ist es schwierig zurück zu kommen und so zu tun, als wäre Alles beim Alten. Nichts anderes macht dich so glücklich und nichts anderes kommt so unerwartet. Du kannst diese Gefühle nicht vorhersagen oder kontrollieren. Vielleicht ist es das, was solche Orte zu etwas Besonderem macht. Albanien ist so ein Ort.

Alles ging damit los, dass ich in ein Auto gesprungen und an einen Ort gefahren bin, von dem ich nur den Namen kannte: Albanien. Ich hatte keine Bilder in meinem Kopf und keine Vorstellung davon, wie unser Trip werden könnte. Albanien war für mich ein weißer Fleck. Wenn man zu so einem Trip aufbricht, sollte man bereit sein, für alles was da kommen könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bereit war. Mein Alltag war die Wochen vor der Abreise ziemlich stressig. Ich hatte kaum Zeit mich vorzubereiten oder mich in Stimmung zu bringen, für einen Abenteuer-Trip in die abgelegenen und einsamen Täler Albaniens.

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Wenn man nicht in seiner gewohnten Umgebung ist, unzufrieden mit sich selbst, weil man sich nicht gut vorbereitet hat, dann bekommt die Angst mehr Raum als normal und man entdeckt Eigenschaften an sich, die man lieber nicht gesehen hätte. Ich hatte die Einladung zu diesem Trip angenommen und wusste, dass die Abenteuer- und Entdeckungslust bei den anderen extrem hoch ist. Das hat mir gefallen. Es war mir nicht klar, was für eine Herausforderung es für mich werden würde, ins Unbekannte zu fahren und sechs anstrengende Tage mitten im Nirgendwo ohne Feuer und zum Schluss auch ohne Nahrung mit fünf Jungs in einer rustikalen Holzhütte eingesperrt zu sein. Irgendwann kriecht die Schwere des Nebels in deinen Kopf. Du denkst an nichts anderes mehr, als daran, wie langweilig, wie anstrengend es ist, hier gefangen zu sein. Es gibt keinen Ausweg. Irgendwann wird die Situation zum Kampf. Am sechsten Tag scheint endlich die Sonne. Es fühlt sich an, als würden uns die Berge beobachten dabei, wie wir unsere Lines in den frischen Schnee ziehen. Sie wissen nicht, dass wir ihnen für diesen Tag ewig dankbar sein werden.

Den ganzen Trip der Rider Mitch Tölderer, Johannes Hoffmann und Klaus Zwirner ins Valbona Valley in Albanien inklusive gezwungenem Hüttenaufenthalt während des Schneesturms und den epischen Lines, die darauf folgten, gibt es im Film „When the mountains where wild” von Whiteroom Productions.

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